Trotz der Streichung von Direktflügen von Deutschland nach Kuba im Sommer 2025 bleibt die Karibikinsel ein reizvolles Ziel, das über zahlreiche Verbindungen erreichbar ist - darunter außergewöhnliche Routen von Airlines wie Air China, Turkish Airlines, Rossiya oder Conviasa.
Kuba bleibt ein begehrtes Ziel für Reisende aus aller Welt. Auch wenn Condor die Destination im Sommer 2025 aus den Programm nimmt, womit Kuba erstmals seit Jahren nicht mehr direkt von Deutschland aus erreichbar ist, ist die Insel weiterhin mit zahlreichen Flugverbindungen aus Europa erreichbar – darunter einige außergewöhnliche Routen, die durch ungewöhnliche Zwischenstopps oder ausgedehnte Umwege auffallen. Besonders die Flüge von Air China, Turkish Airlines, russischen Airlines sowie der venezolanischen Conviasa stechen hervor.
Air China: Peking – Havanna mit Zwischenstopp in Madrid
Nach einer pandemiebedingten Pause hat Air China im Mai 2024 die Flugverbindung von Peking nach Havanna wieder aufgenommen – allerdings mit einem neuen Zwischenstopp. Statt wie zuvor in Montreal legt der Dreamliner Boeing 787-9 nun einen Zwischenhalt in Madrid ein. Zweimal wöchentlich dauert der Flug von Peking nach Madrid etwa elfeinhalb Stunden, gefolgt von einem zweistündigen Aufenthalt. Im Anschluss geht es in weiteren neuneinhalb Stunden weiter nach Havanna.
Diese Verbindung spiegelt Chinas anhaltendes Interesse an wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zu Kuba wider. Für Passagiere aus Europa bietet sich durch den Stopp in Madrid die Möglichkeit, ebenfalls nach Kuba zu reisen – eine Alternative zu den üblichen Flügen spanischer Airlines wie Iberia, Air Europa, World2Fly oder Plus Ultra.
Turkish Airlines: Von Istanbul über Havanna nach Caracas
Eine weitere interessante Verbindung bietet Turkish Airlines. Einmal täglich fliegt die Boeing 787 von Istanbul nach Havanna. Doch anstatt direkt zurückzukehren, geht die Reise weiter nach Caracas, der Hauptstadt Venezuelas. Erst von dort aus kehrt der Flieger nach Istanbul zurück. Die Verbindung mit dem Kürzel TK183 dauert insgesamt rund 12 Stunden bis Havanna, bevor es weitere drei Stunden nach Caracas geht. Diese "Dreiecksroute" verdeutlicht die enge Luftverkehrsanbindung zwischen der Türkei, Kuba und Venezuela – ein Zeichen der geopolitischen Beziehungen der beteiligten Länder.
Russische Umwege: Rossiya und Conviasa
Die russische Fluggesellschaft Rossiya fliegt Havanna mit einem bemerkenswerten Umweg an. Aufgrund der Überflugverbote für russische Flugzeuge im europäischen und nordamerikanischen Luftraum nach Beginn des Ukraine-Kriegs muss Rossiya mit einer Boeing 777 eine nördliche Route nehmen. Der Flug SU6849 startet in Moskau und führt zunächst über Murmansk, weiter entlang der Nordküste Norwegens und zwischen Island und Grönland hindurch, bevor der Flieger den Atlantik überquert. Erst weit vor der Küste Kanadas nimmt der Flieger Kurs auf Havanna. Die Flugzeit variiert je nach Wetter und Überflugrechten, beträgt aber zwischen 12 und 13 Stunden – deutlich länger als die direkte Route vor den Sanktionen.
Ähnlich verfährt die venezolanische Airline Conviasa, die eine Route von Caracas nach Havanna bedient. Von dort aus geht es weiter nach Moskau. Auch hier wird ein nördlicher Umweg eingeschlagen, da Fluggesellschaften aus Venezuela ebenfalls von Überflugverboten betroffen sind. Zum Einsatz kommen auf dieser Strecke die Langstreckenflugzeuge Airbus A340-600.
